Die Geburt ist ein erstaunliches, lebensveränderndes Ereignis. Aber es kann auch eine ziemlich harte körperliche Herausforderung sein. Man soll auch berücksichtigen, wie verantwortlich die Pflege eines neuen Babys ist. Kein Wunder also, dass die Mütter etwas Zeit brauchen, um sich zu erholen, bevor sie wieder arbeitsfähig sind. Mutterschaftsurlaub gibt es fast überall, aber die Länder unterscheiden sich voneinander in Details. Hier sind einige Beispiele.
Deutschland
Deutschland bietet Müttern eine gute Mutterschaftsurlaubsregelung. Mütter haben Anspruch auf bis zu 14 Wochen bezahlten Urlaub, plus zwei unbezahlte Monate. Vaterschaftsurlaub ist ebenfalls möglich, allerdings unbezahlt.
Die Bundesregierung gewährt karenzierten Müttern ein Mutterschaftsgeld. Dieser Zuschuss wird bis zu 14 Wochen gezahlt und auf der Grundlage des bisherigen Einkommens der Mutter berechnet.
Um Väter zu ermutigen, Vaterschaftsurlaub zu nehmen, bietet der Staat einen „Vaterschaftsbonus“ an. Dabei handelt es sich um eine einmalige Zahlung von 300 Euro, die an Väter gezahlt wird, die mindestens zwei Wochen Elternzeit nehmen.
Insgesamt ist die deutsche Mutterschaftsurlaubspolitik sehr großzügig und bietet Eltern viel Zeit, um sich mit ihrem neuen Kind zu verbinden, was in den ersten Monaten nach der Geburt sehr wichtig ist.
USA
In den Vereinigten Staaten verlangt der Family and Medical Leave Act (FMLA) von 1993, dass Arbeitgeber bis zu 12 Wochen unbezahlten Urlaub für die Geburt oder Adoption eines Kindes gewähren. Dieses Gesetz gilt jedoch nicht für alle Arbeitgeber oder Arbeitnehmer. Arbeitnehmer, die beispielsweise für Kleinunternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten tätig sind, fallen nicht unter das FMLA.
Schweden
In Schweden ist der Mutterschaftsurlaub gesetzlich garantiert. Mütter haben Anspruch auf 16 Wochen bezahlten Urlaub, während Väter Anspruch auf 2 Wochen haben. Der Urlaub kann jederzeit bis zu acht Wochen vor dem Geburtstermin genommen werden und muss innerhalb des ersten Jahres nach der Geburt genommen werden.
In Schweden gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, Mutterschaftsurlaub zu nehmen. Am häufigsten wird der Urlaub auf einmal genommen, aber es ist auch möglich, ihn in kürzeren Zeitblöcken zu nehmen oder während des Urlaubs in Teilzeit zu arbeiten.
Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg, Mutterschaftsurlaub zu nehmen, und es liegt an jeder Familie zu entscheiden, was für sie am besten funktioniert.
Frankreich
Der Mutterschaftsurlaub in Frankreich ist einer der längsten der Welt. Das Gesetz sieht 16 Wochen bezahlten Mutterschaftsurlaub vor, mit zusätzlichen acht Wochen für Frauen, die Mehrlingsgeburten haben oder Komplikationen während ihrer Schwangerschaft erleiden. Mütter haben außerdem das Recht, bis zu sechs Monate nach der Geburt ihres Kindes wieder in Teilzeit zu arbeiten, und der Staat bietet eine Reihe von Zuschüssen und Leistungen, um Familien bei den Kosten der Kinderbetreuung zu unterstützen.
Das französische Mutterschaftsurlaubssystem ist aber umstritten. Einige argumentieren, dass die langen Urlaubszeiten Arbeitgeber davon abhalten, Frauen einzustellen, und dass das System für Familien mit höherem Einkommen zu großzügig ist. Andere argumentieren, dass die Urlaubszeiten für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Müttern und Kindern unerlässlich sind und dass die Vorteile des Systems die Kosten überwiegen.
Und zu guter Letzt, ist der Mutterschaftsurlaub nicht für Partys oder online Fussball Wetten, sondern für Ruhe, Ausgeglichenheit und Stressabbau.