Wel­che Leis­tun­gen über­nimmt die Kran­ken­kas­se in der Schwangerschaft?

Das Mut­ter­schutz­ge­setz besagt, dass schwan­ge­re Frau­en einen Leis­tungs­an­spruch auf not­wen­di­ge Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen (die Pra­xis­ge­büh­ren ent­fal­len), die Betreu­ung der Ärz­te, eine Heb­am­men­hil­fe, die Ver­sor­gung mit Arznei‑, Ver­band- und Heil­mit­teln, die sta­tio­nä­re Ent­bin­dung und eine häus­li­che Pfle­ge nach der Geburt haben. Im Gegen­satz zur Gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung (GKV) über­nimmt die Pri­va­te Kran­ken­ver­si­che­rung, neben den besag­ten Leis­tun­gen noch zusätz­li­che Unter­su­chun­gen der wer­den­den Mut­ter und des unge­bo­re­nen Kin­des wäh­rend der Schwan­ger­schaft – sofern ein pas­sen­der Tarif abge­schlos­sen wurde.

Der Wech­sel zur Pri­va­ten Krankenversicherung?

Auf­grund der zusätz­li­chen Leis­tun­gen den­ken vie­le Mit­glie­der der GKV über einen Wech­sel zur PKV nach, wes­halb sie vor­ab einen Ver­gleich zur Pri­va­ten Kran­ken­ver­si­che­rung vor­neh­men soll­ten. Dabei gilt es jedoch zu beach­ten, dass sich nur die Pati­en­ten pri­vat ver­si­chern las­sen kön­nen, die kei­ne Ver­si­che­rungs­pflicht in der gesetz­li­chen Kran­ken­kas­se haben wie zum Bei­spiel Beam­ten, Selbst­stän­di­ge, Frei­be­ruf­ler oder Arbeit­neh­mer, die im Jahr mehr als 49.500,- Euro (brut­to) ver­die­nen. Im Fol­gen­den lis­ten wir noch ein­mal genau­er auf, wel­che Leis­tun­gen von den Kran­ken­kas­sen über­nom­men werden.

Die Leis­tun­gen in der Schwan­ger­schaft – PKV und GKV im Vergleich

Wäh­rend die Gesetz­li­che Kran­ken­kas­se in den letz­ten Jah­ren das Leis­tungs­pa­ket für schwan­ge­re Frau­en immer wei­ter redu­ziert und die Eigen­be­tei­li­gung erhöht hat, über­nimmt die Pri­va­te Kran­ken­kas­se alle Kos­ten für die Schwan­ger­schaft und bie­tet – je nach Tarif – sogar noch wei­te­re Leis­tun­gen wie zusätz­li­che Ultra­schall­un­ter­su­chun­gen oder einen HIV-Test an.

Vor und nach der Geburt des Kindes

Schwan­ge­re Pati­en­ten erhal­ten von der Gesetz­li­chen Kran­ken­kas­se sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt Mut­ter­schafts­geld in Höhe von 13 Euro (am Tag), wäh­rend der Arbeit­ge­ber den Dif­fe­renz­be­trag über­nimmt. Die Pri­va­te Kran­ken­ver­si­che­rung leis­tet hin­ge­gen nur einen Pau­schal­be­trag von 210 Euro.

Ist das Baby erst ein­mal auf der Welt

Alle Frau­en, die bei einer Gesetz­li­chen Kran­ken­kas­se ange­mel­det sind, kön­nen nach der Geburt ihres Kin­des bis zu drei Jah­re lang bei­trags­frei ver­si­chert blei­ben – es sei denn, die Fami­li­en­ver­si­che­rung greift nicht, dann wird der Bei­trag nach der wirt­schaft­li­chen Leis­tungs­fä­hig­keit zusam­men­ge­stellt. Frisch­ge­ba­cke­ne Müt­ter, die einer Pri­va­ten Kran­ken­ver­si­che­rung zuge­hö­rig sind, müs­sen auch nach der Ent­bin­dung Bei­trä­ge zah­len. Aller­dings besteht die Mög­lich­keit, eine Befrei­ung von der Bei­trags­pflicht für bis zu einem Jahr zu beantragen.

Das Kind ver­si­chern lassen?

Nach der Geburt ist das Baby auto­ma­tisch über sei­ne Eltern bei­trags­frei mit­ver­si­chert, sofern sie einer Gesetz­li­chen Kran­ken­kas­se ange­hö­ren. Sind die­se hin­ge­gen pri­vat ver­si­chert, muss das Kind – auch wenn nur ein Eltern­teil der PKV ange­hört – einen eige­nen Ver­trag bekom­men, für den regel­mä­ßi­ge Bei­trä­ge gezahlt wer­den müssen.